GESCHICHTE DER PFERDE

Von der Vorzeit bis in die Zivilisation spielt das Pferd eine wichtige Rolle für den Menschen. Es begleitet den Menschen schon sehr lange: erst als Nahrungslieferant, dann als Transportmittel und Helfer bei schwerer Arbeit und nicht zuletzt auch als Gefährte und Freund. Hier folgt ein kleiner Einblick in deren gemeinsamer Anfang:

  • Eozän: Hyracotherium ist der älteste bisher bekannte Vorfahre unserer heutigen Pferde

  • Weiterentwicklung in Mesohippus und Pliohippus

  • einzige Nachkommen der Urwildpferde sind der Tarpan und das Przewalski-Pferd

  • hunderttausend Jahre vor JC: Neandertaler jagten meistens erfolglos die Wildpferde

  • vierzigtausend Jahren vor JC: Cro-Magnon-Menschen jagten Wildpferde.

  • zehntausend Jahren vor JC: Domestikation von Schafen, Ziegen und Rindern

  • 4000 bis 3000 vor JC: Das Pferd wurde erstmals gezähmt.

  • 2000 vor JC: Das Pferd wird erstmals als Zugtier verwendet.


Früher wurde das Pferd als Lasttier eingesetzt, z. B. um Getreide, Mehl und andere Lebensmittel zu transportieren. Schon 2000 Jahre vor Christus wurden die Menschen sesshaft und bauten als Bauern Getreide, Gemüse und Obst an. Sie züchteten die ersten Haustiere (Rinder, Schweine, Hühner) und erkannten, dass das Pferd auf dem Rücken oder mit einer Trage schwere Lasten tragen oder ziehen konnte. In dieser Zeit begann der Mensch das Pferd in seinen Arbeitstag mit aufzunehmen. Die ersten Menschen, die das Pferd vor ein Gefährt spannten und es schließlich ritten, begnügten sich damit, das Pferd mit einem Stock und klopfenden Beinen anzutreiben und die Richtung durch Ziehen nach rechts oder links zu bestimmen. Erst mit der Erfindung des Rades begann die intensivere Nutzung des Pferdes als Zugtier. Das Pferd entwickelte sich allmählich zum beliebtesten und schnellsten Fortbewegungsmittel des Menschen. Handel und Mobilität, aber auch Krieg und Zerstörung erlangten mit seiner Nutzbarmachung ein neues Ausmaß.

Vom 18. Jahrhundert sind viele Berichte von Reisen mit der Postkutsche überliefert. Die Postkutschen waren nicht gefedert, häufig mit Gepäck und Passagieren überladen und für die Reisenden sehr eng und unbequem. Der Zustand der Straßen war schlecht und führte häufig zu Unfällen. Die Gefahr von Straßenräubern überfallen zu werden, war groß. Um die Post schnell von Ort zu Ort zu transportieren, wurde die Eilpost eingeführt. Sie fuhr mit 8 bis 9 km in der Stunde durch die Lande. Die Pferde wurden an den so genannten Relaisstationen gewechselt, denn nur ausgeruhte Pferde waren in der Lage, auf den zum Teil schlechten Straßen noch schnell und sicher voranzukommen. Die Postmeilensäulen bzw. Distanzsäulen sind Säulen oder Steine mit Entfernungsangaben an Straßen. Sie gaben eine Orientierung, in welcher Zeit die einzelnen Stationen zu erreichen waren. Die Entfernung wurde damals jedoch nicht in Kilometer berechnet, sondern in der Strecke, die die Post in zwei Stunden zurücklegen konnte. Diese Entfernung war natürlich sehr unterschiedlich, je nachdem, wie die Beschaffenheit des Geländes war.

Als Ersatz und Unterstützung der menschlichen Arbeitskraft Untertage, wurden im 19. Jahrhundert auch Pferde mit dem Förderkorb in die Tiefe gefahren, um dort in den Steinkohlebergwerken die Steinkohle zu fördern. Ein Pferd ersetzte auf längeren Transportstrecken mehrere menschliche Arbeitskräfte, da es bis zu neun Förderwagen (Loren) gleichzeitig ziehen konnte. Die Grubenpferde wurden an den Wochenenden wieder zu Tage gefördert, den Rest ihres Lebens verbrachten sie jedoch in eingerichteten Ställen unter der Erde. Für Mensch und Pferd war der Steinkohleabbau ein gefährlicher Arbeitsplatz.

In der Landwirtschaft wurden meist Ochsen für die Feldarbeit angespannt. Ochsen waren kostengünstiger in der Anschaffung und im Unterhalt. Sie waren von ihrer psychischen und physischen Beschaffenheit wesentlich besser geeignet für die eintönige und schwere Arbeit auf den Feldern. Erst im 18. Jahrhundert kam das Pferd in der Landwirtschaft stärker als Zugtier zum Einsatz. Immer mehr Konstrukteure, aber auch die Bauern selbst, beschäftigten sich mit der Entwicklung neuer Geräte und Maschinen, damit die Arbeit in der Landwirtschaft erleichtert wurde. Diese weiterentwickelten Gerätschaften für die Bodenbearbeitung, Düngung, Saat und Ernte stellten an die Zugtiere höhere Anforderungen an Beweglichkeit und Auffassungsgabe. Das Pferd bot dafür idealere Voraussetzungen, und es begann die gezielte Zucht schwerer Arbeitspferde: Kaltblutpferde, die bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus den größten Teil der deutschen Pferdezucht ausmachten. Das bäuerliche Leben war zu dieser Zeit noch stark geprägt vom körperlichen Einsatz von Mensch und Tier, und das Arbeitspferd des Bauern war stets ein Sinnbild für eine leistungsfähige und gesunde Landwirtschaft. Durch die fortschreitende Entwicklung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte wurde Mitte des letzten Jahrhunderts der Pferdezug z.B. durch Traktoren weitgehend abgelöst, da diese insgesamt leistungsfähiger sind und auch immer mehr Bauern bzw. landwirtschaftliche Betriebe sich die Anschaffung leisten konnten. Seit Anfang der 1980er-Jahre interessieren sich wieder mehr Menschen für den naturschonenden Einsatz des Pferdes. Vielerorts werden Pferde in der Forstwirtschaft wieder eingesetzt. Diese "Rückepferde" ziehen Holz aus unwegsamen Gebieten an die Waldwege, die für Maschinen nur schwer zugänglich sind. Pferde übernehmen die Düngung und Kalkung im Wald, und werden überall dort eingesetzt, wo Maschinen entweder aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht eingesetzt werden können, oder durch ihr Gewicht und die Reifen zuviel Schaden anrichten. Landwirte arbeiten teils aus Überzeugung, teils zum angenehmen Freizeitausgleich nach der Hektik des Tages wieder mit Pferden vor dem Pflug, der Egge, der Drillmaschine oder dem Heuwender.

Das Pferd ist heute selten noch ein Arbeitstier, sondern zum Sport- und Freizeitpartner des Menschen geworden. Als Freund und Partner bietet sich eine Vielzahl von Möglichkeiten an, wie Menschen mit Pferden ihre Freizeit verbringen können. Diese sind im folgenden kurz aufgelistet:

  • Dressurreiten

  • Springreiten

  • Vielseitigkeitsreiten (früher Military, heute auch "Eventing")

  • Jagdreiten

  • Distanzreiten

  • Orientierungsreiten

  • Westernreiten

  • Wanderreiten

  • Formations- und Quadrillereiten

  • Kunstreiten

  • Pferderennen

  • Reitspiele:

    • Buzkashi

    • Horseball

    • Mounted Games

    • Pato

    • Patrouillenritt

    • Polo

    • Polocrosse

    • Ringreiten

    • Rolandreiten

  • Fahrsport

  • Voltigieren

  • Handarbeit/Bodenarbeit

  • Therapeutisches Reiten

  • Leistungspflügen

Die olympischen Reitsportdisziplinen sind Dressur, Springen und Vielseitigkeit.

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